Gjiur bedeutet Übertritt zum Judentum. Das betrifft die Menschen, die aus verschiedenen Gründen diesen Schritt machen möchten. Aber nicht nur diese Menschen.
Weil die Zugehörigkeit zum Judentum sich nach der Mutter richtet, können Menschen, bei denen nur der Vater Jude ist oder war, nicht in vollem Umfang am Gemeindeleben teilnehmen. In vielen
liberalen Gemeinden in den USA oder England gibt es diesbezüglich keine Einschränkungen, in Deutschland hat die liberale Bewegung diesen Zustand noch nicht erreicht. Die Betroffenen müssen bzw.
können ihren jüdischen Status durch ein rabbinisches Gericht (Bet Din) bestätigen lassen.
In der Gemeinde „Perusch“ wurde der Status von fünf-sechs patrilinealen Juden bestätigt und fünf Nichtjuden haben den Gijur begangen. Viel mehr Menschen haben Interesse bekundet, aber der
Übertritt war erst nach Arbeitsaufnahme der Rabbinerin in der Gemeinde möglich geworden.
Zurzeit bereitet unsere Rabbinerin eine weitere Gruppe von fünf Menschen vor. Es ist nicht einfach die Prüfung zu bestehen, um Jude zu werden, aber alles ist möglich für einen Menschen, der
zielstrebig ist. Wir helfen dabei.
Im Jahre 2020 ist unsere Gemeinde ein wenig größer geworden - zwei Frauen, G. B. und L. M., haben den Gijur erfolgreich gemeistert. Der Bet Din war sehr mit Vorbereitung und Motivation
beider Kandidatinnen zufrieden.
Die Gemeinde sagt den neuen Mitgliedern: "Herzlich willkommen! - Baruch haba!"